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Next Generation Banker

Catharina Zimmermann, Mitarbeiterin der SEB

Banken sind verstaubt, behäbig, zu langsam, zu komplex und nicht nachhaltig genug. Doch stimmt das wirklich? Das haben wir unsere jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gefragt.

Den Start macht Catharina Zimmermann. Sie ist 26 Jahre und arbeitet seit August 2022 als Analystin im Bereich Project & Infrastructure Finance. Ein Jahr zuvor startete sie als Werkstudentin bei der SEB. Ihren Master of Science hat sie seit Januar 2024. Ihr Studienfach war BWL mit dem Schwerpunkt Finance.

Als du dich für die Bankenbranche entschieden hast, hattest du eine bestimmte Erwartung oder ein Vorurteil wie es dort sein wird? 

Meine Eltern haben beide eine Bankausbildung gemacht, von daher kannte ich den Bereich schon aus Erzählungen. Während meines Bachelors und meinem Master war ich dann jeweils bei Banken als Praktikantin tätig. Ich habe also schon Erfahrungen in der Branche gesammelt, was nicht viel Raum für Vorurteile lässt. In der Gesellschaft gibt es aber immer noch die Vorstellung von der verstaubten, alten Bank mit viel Regulatorik und komplizierten Prozessen. Das Bild hatte ich natürlich auch im Kopf, bevor ich gestartet bin.

Und, wie ist es wirklich?

Es gibt sicherlich noch Finanzinstitute oder bestimmte Bereiche, auf die das zutrifft – ich habe aber eher das Gegenteil wahrgenommen. Sowohl in den Banken, in denen ich als Praktikantin war als auch jetzt bei der SEB habe ich die Kultur als modern, offen und herzlich erlebt und die Hierarchien als flach wahrgenommen. Gerade die SEB hat als Bank mit schwedischen Wurzeln eine andere Kultur und ich habe mich ganz bewusst für eine Stelle hier entschieden. Mir persönlich sind ein freundliches und offenes Miteinander und flachen Hierarchien immer wichtig gewesen und das ist hier definitiv so. Alles in allem sind Banken aus meiner Sicht flexibler geworden, was die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angeht. Vor zehn Jahren sah das bestimmt noch ganz anders aus.

Was macht deiner Meinung nach eine Bank zukunftsfähig?

Ich denke, hier gibt es zwei Perspektiven, zum einen die der Mitarbeitenden und zum anderen die der Kunden. Auf beide trifft zu, dass Banken mit der Zeit gehen und sich mit aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen müssen. Für mich ist hier Flexibilität sehr wichtig. Bei den Mitarbeitenden geht es etwa um die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, dass Systeme vereinfacht und konsolidiert werden und sich Prozesse insgesamt verschlanken. Für Kunden ist relevant, dass Banken auf ihre Bedürfnisse eingehen können.

Was denkst du, welche Rolle spielen Banken in der Zukunft in der Gesellschaft?

Meiner Meinung nach wird sich die Funktion und Notwendigkeit von Banken nicht sehr verändern. Sie haben bereits früher und werden auch in der Zukunft eine wichtige Rolle in der Wirtschaft spielen, weil sie dafür verantwortlich sind, Geldströme zu lenken und so durch etwa Kreditvergaben Projekte finanziert werden können. Gerade wenn es um die Zukunftsthemen wie Energie- und Mobilitätswende sowie die Umstellung auf nachhaltige Geschäftsmodelle geht, werden Banken benötigt. Durch die gezielte Vergabe von Krediten unterstützen wir beispielsweise den Bau von Windparks oder treiben den Glasfaserausbau voran.

Wir haben eben bereits über Zukunft gesprochen, welches Zukunftsthema liegt dir am Herzen?

Hier nur eines zu nennen, fällt mir schwer. Ich arbeite ja als Analystin im Bereich Project and Infrastructure Finance und für meine Tätigkeit ist und bleibt Nachhaltigkeit zentral. Die Transformation der Wirtschaft hin zu nachhaltigen Business-Modellen mit den verbundenen Finanzierungsstrategien wird uns noch lange begleiten.

Für mich persönlich ist außerdem künstliche Intelligenz ein wichtiges und spannendes Thema. Gerade wenn man sich die Entwicklungen der letzten Monate anschaut, etwa in Hinblick auf ChatGPT, da hat sich sehr viel getan. Mich interessiert, wie wir KI in die Arbeitswelt integrieren werden und welchen Einfluss es auf unseren Arbeitsalltag haben wird. Ich bin gespannt, welche Veränderungen es hier im Laufe der Zeit geben wird.

Was denkst du, unterscheidet deine Generation zu früheren Generationen von Bankern?

Spontan würde ich sagen Flexibilität – sowohl auf räumlicher als auch auf zeitlicher Ebene. In unserem Team zum Beispiel ist es wichtiger, dass die Arbeit erledigt wird, als wann. Ein weiterer Unterscheidungsfaktor ist die Work-Live-Balance, was zum gewissen Grad in eine ähnliche Richtung wie Flexibilität geht. Wenn ich an die Generation meiner Eltern denke, da war das Thema vor 20 oder 30 Jahren noch nicht so prominent vertreten. In dieser Hinsicht gab es wenig oder keine Forderungen von den Mitarbeitenden. Heute spielt die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben eine viel größere Rolle und junge Menschen haben durch den War for Talents viel mehr Verhandlungsspielraum als das früher der Fall war.

Was aus der nachstehenden Aufzählung ist dir am wichtigsten im Job und warum?

• Sicherheit • schnelle Karriere • Status • Sinnhaftigkeit des Jobs • Verantwortung zu übernehmen • Loyalität • Work Life Balance • Innovation • Flache Hierarchien

Ehrlich gesagt fehlt mir hier ein entscheidender Punkt: das Team. Die Menschen, mit denen ich täglich zusammenarbeite, sind für mich mit Abstand das Wichtigste in meinem Job. Abgesehen davon, spielt für mich die Sinnhaftigkeit meiner Arbeit eine große Rolle. Mir ist es wichtig, mit meiner Arbeit einen Mehrwert leisten zu können, dabei ist es ganz gleich, ob ich Teil eines Projektes oder Deals bin oder Kolleginnen und Kollegen unterstütze. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist außerdem zentral für mich. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und arbeite gerne, gerne auch viel. Gleichzeitig ist es für mich immer schon sehr wichtig gewesen, dazu einen Ausgleich zu haben. Für mich sind das mein Hund und Sport – beides hilft mir eine Balance zu meinem kopflastigen Job zu finden.

Was denkst du, wie werden wir in Zukunft zusammenarbeiten?

An der Art, wie wir zusammenarbeiten wird sich meiner Meinung nach nicht viel ändern. Räumliche und zeitliche Flexibilität werden auch weiterhin wichtig sein. Die Themenfelder Digitalisierung, Nachhaltigkeit und KI werden aus meiner Sicht eine immer größere Rolle spielen und den Arbeitsalltag beeinflussen. Hybrides Arbeiten wird bleiben – im Homeoffice sind Anrufe tendenziell eher zweckgebunden und man unterhält sich wenig „einfach nur so“ mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Im Office trifft man sich im Café, in der Teeküche oder auf dem Flur. Solche spontanen Begegnungen und Gespräche sind und bleiben sehr wichtig für den Teamzusammenhalt und die Kultur eines Unternehmens.

Was ist dein Fazit? Being a banker: shame or pride?

Ganz klar Pride. Ich bin stolz, eine Bankerin zu sein und das steht für mich auch komplett außer Frage. Mit meinem Aufgabengebiet bin ich sehr zufrieden. Ich arbeite an Projekten, die für unsere Gesellschaft wichtig sind, und die Zukunftsthemen wie Energiewende und Digitalisierung unterstützen. Ich bin stolz, in diesem Bereich arbeiten zu können.