Zur Suchfunktion wechseln Zum Inhalt

Bitte nutzen Sie einen anderen Browser. Um unsere Intranetseite besuchen zu können, benötigen Sie einen der folgenden Browser: Apple Safari, Google Chrome, Microsoft Edge oder Mozilla Firefox. Mehr dazu erfahren Sie auch hier.

Nordic Outlook: Verlangsamung der Weltwirtschaft, aber milde Rezession

Die Weltwirtschaft hat sich bislang unerwartet widerstandsfähig gezeigt. Steigende Zinssätze, hohe Inflation und Energieknappheit werden die Haushalte in Zukunft aber zunehmend belasten. Für die Jahre 2023 und 2024 senken die SEB Ökonomen daher ihre Wachstumsaussichten. Das geht aus dem neuesten Nordic Outlook Bericht hervor.

In der aktuellen Ausgabe des Nordic Outlooks bescheinigen die Experten der SEB einigen Unternehmen wie Teilen des verarbeitenden Gewerbes gutes Potenzial, die aktuellen Herausforderungen meistern zu können. Im historischen Vergleich deutet dies auf einen recht milden Rückgang der Weltwirtschaft hin. Die Risiken der SEB Prognose liegen auf der Abwärtsseite und lassen sich am ehesten mit den Folgen des Ukraine-Krieges in Verbindung bringen. Hinzu kommt, dass die Zentralbanken die Zinssensitivität ihrer Volkswirtschaften unterschätzen könnten.

„Die Wirtschaftstätigkeit konnte auf kurze Sicht aufrechterhalten werden, was durchaus positiv zu bewerten ist“, sagt Jens Magnusson, Chefökonom der SEB. „So bleibt mehr Zeit, um sich auf die Herausforderungen vorzubereiten, mit denen die Weltwirtschaft jetzt konfrontiert ist. Gleichzeitig dürfte die bevorstehende Periode steigender Arbeitslosigkeit ebenfalls kürzer ausfallen. Es ist jedoch kaum mit einer dauerhaften Entlastung zu rechnen, solange die grundlegenden Probleme im Zusammenhang mit der Inflation, der Energieversorgung und den geopolitischen Unruhen fortbestehen.“

Konsumgetriebener Abschwung nach widerstandsfähigem Jahr 2022

Für das Jahr 2022 wurden die Prognosen der SEB hingegen nach oben korrigiert. Die Ökonomen gehen davon aus, dass das BIP-Wachstum in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften (den 38 OECD-Ländern) in diesem Jahr 2,7 Prozent erreicht. Im Gegenzug wird jedoch erwartet, dass sich das Jahr 2023 durch einen weit verbreiteten konsumgetriebenen Wirtschaftsabschwung kennzeichnet.

In den Vereinigten Staaten wird das BIP sowohl im ersten als auch im zweiten Quartal des nächsten Jahres sinken. In Westeuropa erwarten die SEB Experten für das gesamte Jahr 2023 ein negatives Wachstum sowohl in der Eurozone als auch im Vereinigten Königreich – die Prognosen für das BIP-Wachstum in den OECD-Ländern für 2023 und 2024 wurden auf 0,5 Prozent respektive 1,9 Prozent gesenkt.

Für die Schwellenländer bleiben die Prognosen unverändert. Aufgrund des chinesischen Aufschwungs wird sich das Wachstum in diesen Ländern im Jahr 2023 insgesamt leicht beschleunigen. Das globale BIP-Wachstum wird 2023 einen Tiefpunkt von 2,3 Prozent erreichen und damit leicht über dem Wert von 2 Prozent liegen, der häufig als Maßstab für eine globale Rezession verwendet wird.

„Historisch gesehen wurden Rezessionen oft durch Ungleichgewichte im Unternehmenssektor ausgelöst, zum Beispiel durch Investitionsüberschüsse oder große Bestandsschwankungen, und in den vergangenen Jahrzehnten auch durch finanzielle Ungleichgewichte, die zu großen Veränderungen beim Zugang zu Krediten geführt haben“, sagt Håkan Frisén, Leiter des Bereichs Wirtschaftsprognosen bei der SEB. „Heute sind die Unternehmen widerstandsfähiger und Teile des verarbeitenden Gewerbes werden von der nachhaltigen Transformation und dem grundlegenden Investitionsbedarf im Zusammenhang mit dem Klimawandel profitieren. Die Haushalte sind hingegen aufgrund von Inflation und Zinsschocks am stärksten betroffen."

Steigende Arbeitslosigkeit und, in unterschiedlichem Maße, fallende Immobilienpreise werden wahrscheinlich ebenfalls zu einem immer stärkeren Gegenwind für die Haushalte beitragen. Die Risiken für die BIP-Prognose liegen daher auf der Abwärtsseite. Eine vollständige Unterbrechung der russischen Gaslieferungen in diesem Winter kann nicht ausgeschlossen werden. Aggressive Leitzinserhöhungen werfen zudem die Frage auf, ob die US-Notenbank und andere Zentralbanken die Zinssensitivität ihrer Volkswirtschaften und die Gefahr von finanziellen Stresssymptomen unterschätzen.

Inflation und Leitzinsen stehen kurz vor Höhepunkt

Die Inflationssignale sind uneinheitlicher geworden und die Unterschiede zwischen den USA und Westeuropa werden deutlicher, insbesondere im Energiebereich. Die SEB Ökonomen erwarten, dass die Inflation im Euroraum gegen Ende 2022 ihren Höhepunkt erreichen wird, sechs Monate nach den USA. Im kommenden Frühjahr wird die Inflation spürbar zurückgehen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Inflation im Jahr 2023 relativ hoch bleiben und noch eine ganze Weile über dem Zentralbankziel von 2 Prozent liegen wird.

Lesen Sie hier den vollständigen Nordic Outlook für November 2022.

Pressekontakt

Pamela Hecking
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
+ 49 69 258-6417
pamela.hecking@seb.de

Philipp Topitsch
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
philipp.topitsch@seb.de

 

Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. In Schweden und den baltischen Staaten bietet die Bank ein breites Spektrum von Beratungsdienstleistungen und Finanzlösungen an. In Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Großbritannien konzentriert sich die SEB auf das Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden sowie Asset Management. Die SEB ist in 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.304 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2021). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.682 Milliarden SEK und hat rund 15.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum SEB Konzern auf www.sebgroup.com. Mehr über die SEB in Deutschland unter www.seb.de.