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Nordic Outlook: Stabiles Wachstum trotz Herausforderungen von allen Seiten

Nordic Outlook

Das globale Wachstum wird auch in den Jahren 2025 bis 2026 bei knapp über 3 Prozent jährlich liegen. Die SEB Ökonomen heben ihre Wachstumsprognose für die Vereinigten Staaten an, senken aber die Prognose für den Euroraum, der durch ein schwaches Deutschland belastet wird. Das größte Risiko für Wachstum besteht darin, dass die Politik, allen voran Donald Trump und die USA, die Bedingungen für das Wirtschaftswachstum, den Disinflationsprozess und die Finanzmärkte absichtlich oder unabsichtlich verschlechtert.

„Zum jetzigen Zeitpunkt ist es schwierig, ein Gesamtbild der US-Wirtschaftspolitik zu erstellen“, sagt Jens Magnusson, Chefvolkswirt der SEB. „Wir haben uns entschieden, eine vorsichtige Interpretation dessen vorzunehmen, was Realität werden könnte. Donald Trump wünscht sich eine starke Wirtschaft und einen starken Aktienmarkt, was seine extremen politischen Entscheidungen einschränken könnte. In Bezug auf unsere Prognose gibt es sowohl Aufwärts- als auch Abwärtsrisiken für das Wachstum. Die USA tragen nun zur globalen Unsicherheit bei, was das Wachstum in China, der Europäischen Union und anderswo beeinträchtigen wird. Gleichzeitig können Steuersenkungen, Deregulierung und ein größerer Unternehmensoptimismus das Wachstum in den USA beschleunigen.“

Viele Quellen der Unsicherheit und Volatilität in den Jahren 2025 bis 2026

Präsident Trump lässt den Worten (und Drohungen) nun Taten folgen, mit einer (für die USA) wirtschaftsfreundlichen Politik, aber mit Inflationsrisiken. China und Deutschland haben mit strukturellen Problemen zu kämpfen. In einem Umfeld höherer nominaler und realer Zinssätze und Renditen wächst die Besorgnis der Märkte über die hohe Verschuldung des öffentlichen Sektors. Mehrere Länder in Europa stehen vor wichtigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen. So finden am 23. Februar 2025 in Deutschland Neuwahlen statt, gleiches könnte im Sommer oder Herbst auch in Frankreich passieren, während die Labour-Regierung im Vereinigten Königreich stark unter Druck steht.

Die SEB Ökonomen prognostizieren für die Jahre 2025 und 2026 ein globales Wachstum von knapp über 3 Prozent, was gegenüber dem vergangenen Nordic Outlook weitgehend unverändert ist. Trotz der allgemeinen Stabilität des BIP-Wachstums werden die Entwicklungen in den einzelnen Ländern und Sektoren ein wesentlich uneinheitlicheres Bild zeigen als bisher. Die USA werden weiterhin ein schnelleres Wirtschafts- und Produktivitätswachstum aufweisen als der Euroraum. Weltweit übertrifft der Dienstleistungssektor weiterhin das verarbeitende Gewerbe.

„Der Schwerpunkt liegt auf den Haushalten; der Konsum dürfte das Wachstum ankurbeln, da neue Zölle und Handelsschranken sowohl die Industrie als auch den Handel schwächen könnten“, sagt Daniel Bergvall, Leiter Wirtschaftsprognose bei der SEB. „Zu den Triebkräften gehören höhere Realeinkommen, eine gute Vermögenslage und weitere Leitzinssenkungen. Die privaten Haushalte müssen ihre Bilanzen nicht in großem Umfang stärken. Die gestiegenen Einkommen können stattdessen direkt in den Konsum fließen. Optimismus und Kaufkraft müssen aber zunächst das Sparen und die Angst überwinden – vor allem in den wachstumsschwachen europäischen Ländern, in denen der Aufschwung noch nicht Fuß gefasst hat, in denen wir aber bis Herbst 2025 ein schnelleres Wachstum erwarten.“

Der Kampf gegen die Inflation ist weitgehend gewonnen

Das Gesamtbild zeigt, dass der Disinflationsprozess weltweit anhält, was Spielraum für weitere Zinssenkungen lässt. Der Zinssenkungszyklus der US-Notenbank verlangsamt sich jedoch, während die Europäische Zentralbank ihre Zinssenkungen beschleunigt. Das Ergebnis wird ein größerer Abstand zwischen den Leitzinsen der Fed und der EZB sein, der zum Jahresende 2,50 Prozentpunkte erreichen wird. Insgesamt deuten die Wachstums- und Zinsprognosen der SEB Ökonomen in einem unsicheren globalen Umfeld – und mit einer Zollrisikoprämie – auf eine anhaltende Stärke des US-Dollars hin. Auch der Euro wird zunächst schwach sein, sodass der Euro/US-Dollar-Kurs zur Jahresmitte bei 1,01 liegen wird. Im weiteren Verlauf des Jahres 2025 und im Jahr 2026 wird der Euro respektive der US-Dollar langsam auf 1,07 ansteigen.

Lesen Sie hier den vollständigen Nordic Outlook für Februar 2025.

Pressekontakt

Pamela Hecking
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
+ 49 69 258-6417
pamela.hecking@seb.de

Philipp Topitsch
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
philipp.topitsch@seb.de

 

Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. In Schweden und den baltischen Staaten bietet die Bank ein breites Spektrum von Beratungsdienstleistungen und Finanzlösungen an. In Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Großbritannien konzentriert sich die SEB auf das Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden sowie Asset Management. Die SEB ist in über 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.608 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2023). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.361 Milliarden SEK und hat rund 17.500 Mitarbeitende. Weitere Informationen zum SEB Konzern auf www.sebgroup.com. Mehr über die SEB in Deutschland unter www.seb.de.

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