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Nordic Outlook: Leichte Rezession steht bevor

Die globalen Wirtschaftsaussichten werden sich aufgrund der steigenden Inflation und der Leitzinserhöhung weiter verschlechtern. Für das Jahr 2023 korrigieren die SEB Ökonomen die BIP-Prognose deutlich nach unten. Das geht aus dem neuesten Nordic Outlook Bericht hervor.

In der aktuellen Ausgabe des Nordic Outlooks erwarten die Experten der SEB ein deutlich niedrigeres BIP-Wachstum im Vergleich zur Mai-Prognose dieses Jahres. Für die fortgeschrittenen Volkswirtschaften, die 38 OECD-Länder, wird das Wachstum auf nur 0,9 Prozent beziffert. Vor drei Monaten lag die Prognose noch bei 2,3 Prozent. Für Deutschland wird mit Blick auf das nächste Jahr ein Minus von 0,1 Prozent erwartet, während für das Jahr 2024 die Aussichten bei einer Wachstumsprognose von 2,5 Prozent wieder etwas besser sind.

„In Europa nimmt die Energiekrise immer dramatischere Formen an und ein Ende des Ukraine-Krieges ist nicht in Sicht“, sagt Jens Magnusson, Chefökonom der SEB. „Ein konsumgetriebener Abschwung ist in diesem Herbst daher unvermeidlich. Auch in den Vereinigten Staaten wird sich das BIP-Wachstum in den nächsten Monaten weiter verlangsamen, da die Zinserhöhungen der Federal Reserve die Wirtschaft zunehmend bremsen."

Leichte Rezession

Im historischen Vergleich wird die Rezession voraussichtlich mild ausfallen und die OECD-Volkswirtschaften werden 2024 um mehr als 2 Prozent wachsen. Die Haushalte verfügen nach der Pandemie noch immer über einen Sparpuffer. Die Arbeitsmärkte haben sich bisher als sehr widerstandsfähig erwiesen und die Experten der SEB erwarten, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit relativ niedrig sein wird.

Die zugrundeliegenden Ungleichgewichte sind bei weitem nicht so groß wie während der globalen Finanzkrise von 2008 bis 2009. Eine tiefe, langwierige Bilanzrezession, die einen Verschuldungsabbau von Haushalten und Unternehmen erforderlich macht, wird somit vermieden. Ein weiterer positiver Faktor ist, dass die Unterbrechungen der globalen Lieferketten allmählich nachlassen.

Politisches Dilemma

Die wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger stehen vor großen Herausforderungen. Die Zentralbanken sind gezwungen, trotz der Konjunkturabschwächung der Inflationsbekämpfung Vorrang einzuräumen, um einen Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen zu verhindern. In Europa stehen die Finanzpolitiker vor einem Dilemma: Sie müssen die akuten Auswirkungen der extremen Energiepreise abfedern, ohne die Inflationsbekämpfung der Zentralbanken übermäßig zu behindern oder den Übergang zu grüner Energie zu verlangsamen.

Da die Zentralbanken ihre Zinserhöhungen beschleunigt haben, ist das Ende des Zinserhöhungszyklus nicht mehr weit entfernt. Die SEB Experten gehen davon aus, dass der Leitzins der US-Notenbank bis Ende dieses Jahres einen Höchststand von 3,50 Prozent erreichen wird und dass die Zentralbanken in Westeuropa ihren Zinserhöhungszyklus Anfang 2023 bei etwa 2 bis 3 Prozent beenden werden. Sekundäreffekte durch hohe Energiepreise und kompensierende Lohnerhöhungen werden den Rückgang der Inflation verzögern. Der bescheidene Anstieg der langfristigen Inflationserwartungen deutet jedoch darauf hin, dass es nur begrenzte Bedenken hinsichtlich eines völlig neuen Inflationsumfelds gibt. Dies schafft Spielraum für Zinssenkungen der Zentralbanken gegen Ende des Prognosezeitraums der SEB.

„Internationale Organisationen wie der IWF, die OECD und die BIZ haben sich in letzter Zeit auf Vergleiche mit den gescheiterten Bemühungen zur Inflationsbekämpfung der 1970er Jahre konzentriert“, sagt Håkan Frisén, Leiter des Bereichs Wirtschaftsprognosen bei der SEB. „Glücklicherweise sind die Unterschiede größer als die Gemeinsamkeiten. Damals trugen ein schwacher internationaler Wettbewerb, häufige Arbeitskonflikte und die Indexierung von Preisen und Löhnen zu einer hohen und schwankenden Inflation bei. Der Unterschied zur heutigen Situation ist dementsprechend sehr groß."

Lesen Sie hier den vollständigen Nordic Outlook für August 2022.

Pressekontakt

Pamela Hecking
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
+ 49 69 258-6417
pamela.hecking@seb.de

Philipp Topitsch
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
philipp.topitsch@seb.de

 

Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. In Schweden und den baltischen Staaten bietet die Bank ein breites Spektrum von Beratungsdienstleistungen und Finanzlösungen an. In Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Großbritannien konzentriert sich die SEB auf das Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden sowie Asset Management. Die SEB ist in 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.304 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2021). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.682 Milliarden SEK und hat rund 15.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum SEB Konzern auf www.sebgroup.com. Mehr über die SEB in Deutschland unter www.seb.de.