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Nordic Outlook: Krieg und Inflation bremsen Wachstum

Während die Weltwirtschaft nach wie vor mit den pandemischen Auswirkungen zu kämpfen hat, dämpfen auch der Ukraine-Krieg und die Inflation die ökonomischen Aussichten. Das geht aus dem neuesten Nordic Outlook hervor.

Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs haben sich die globalen Wachstumsaussichten deutlich verschlechtert und die Inflationsprognosen wurden nach oben korrigiert. Die Auswirkungen des Kriegs werden dabei noch über mehrere Jahre hinweg zu spüren sein, für Verbraucher wie Produzenten. Gleichzeitig verbleiben die Energiepreise auf einem hohen Niveau und die Zentralbanken werden in naher Zukunft eine Reihe von Zinserhöhungen vornehmen, um Vertrauen in ihre Inflationsziele zu schaffen. Das zeigt die neueste Ausgabe des Nordic Outlooks.

„Die internationalen Wirtschaftsaussichten haben sich stark verschlechtert“, sagt Jens Magnusson, Chefökonom der SEB. „Es gibt zwar positive Gegenkräfte und unser Hauptszenario geht immer noch davon aus, dass die globale Wirtschaft mit einem moderat verlangsamten BIP-Wachstum und geringem Anstieg der Arbeitslosigkeit sanft landen wird. Jedoch überwiegen angesichts eines länger andauernden Kriegs, einer hohen Inflation und Zentralbanken, die sich auf die Inflation konzentrieren müssen, die Abwärtsrisiken."

Stärkste Herabstufung für den Euroraum

Der Krieg in der Ukraine hat tiefgreifende Auswirkungen auf die weltweite wirtschaftliche und sicherheitspolitische Entwicklung. Neben den tragischen humanitären Folgen des Kriegs, verstärkt sich nun ein ohnehin schon starker Inflationsimpuls mit einem weit verbreiteten Anstieg der Rohstoffpreise. Die pandemiebedingten Lockdowns in China verschärfen die Situation weiter, weshalb die SEB erst Anfang nächsten Jahres mit einer deutlichen Entspannung der weltweiten Lieferkettenunterbrechungen rechnet.

Die Vorhersage für das globale BIP-Wachstum im Jahr 2022 wurde seit der letzten Januar-Prognose des Nordic Outlooks deutlich nach unten korrigiert. Die Ökonomen der SEB erwarten nun einen Anstieg des globalen BIP um 3,0 Prozent, gefolgt von einer leichten Beschleunigung auf 3,4 Prozent im Jahr 2023 – etwas niedriger als in der letzten Prognose der Bank. Die stärkste Herabstufung sieht die SEB für den Euroraum – hier insbesondere für Deutschland, vor allem wegen der Notwendigkeit einer raschen Energiewende.

Sanfte Landung wichtigstes Szenario

Die Aussichten für die Vereinigten Staaten haben sich allmählich verschlechtert, da die Prämisse einer geldpolitischen Straffung durch die Federal Reserve immer deutlicher wurde. Norwegen kommt mit dem veränderten Umfeld hingegen besser zurecht als andere nordische Länder. Der größere Handel mit Russland macht Finnland und die baltischen Länder anfälliger, während der langfristige Trend dahin geht, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen diesen Ländern und Russland immer weniger werden.

Das wichtigste globale Szenario ist nach wie vor eine sanfte Landung, die durch eine Reihe positiver Kräfte unterstützt wird. Darunter fallen fiskalpolitische Maßnahmen einschließlich der Entlastungspakete für steigende Energiekosten sowie verstärkte Investitionen in die Verteidigung und den nachhaltigen Wandel. Hinzu kommen große Ersparnispuffer der privaten Haushalte und starke Bilanzen des Privatsektors, eine fortgesetzte Wiederbelebung des Dienstleistungssektors und eine eventuelle Entspannung der Probleme auf der Angebotsseite. Trotz Leitzinserhöhungen werden die Realzinsen niedrig bleiben.

Risiko eines langfristigen Inflationsanstiegs

„Die Fiskalpolitik ist nach wie vor von großer Bedeutung, um verschiedene negative Kräfte auszugleichen, wenngleich ihre Rolle inzwischen komplexer geworden ist“, sagt Håkan Frisén, Leiter des Bereichs Wirtschaftsprognosen bei der SEB. „Es besteht die Gefahr, dass die Finanz- und die Geldpolitik in ein destruktives Tauziehen geraten, bei dem eine expansive Finanzpolitik den Inflationsdruck erhöht und die Zentralbanken zu einer noch stärkeren Straffung zwingt.“

Trotz der sich verschlechternden Aussichten für das Wirtschaftswachstum, müssen sich die Zentralbanken auf die Bewältigung der Inflation konzentrieren. Der Inflationsanstieg hat sich ausgeweitet, da die Unternehmen die steigenden Kosten zunehmend an die Verbraucher weitergegeben haben. Dies erhöht das Risiko, dass auch die langfristigen Inflationserwartungen anziehen.

Was die Lohnerhöhungen betrifft, so bleibt die Lage gespalten. Die Risiken einer Lohn-Preis-Spirale nach oben sind in den Vereinigten Staaten und im Vereinigten Königreich am größten. Die Prognosen für die Zentralbanken wurden von den SEB Ökonomen nach oben korrigiert, um die vorgezogenen Leitzinserhöhungen der Banken aus Sorge um ihre Inflationsziele zu berücksichtigen. Die US-Notenbank erhöht den Leitzins bei den kommenden Zinsentscheiden um 50 Basispunkte. Die Europäische Zentralbank wird bereits im Juli mit ihren Zinserhöhungen beginnen.

Lesen Sie hier den vollständigen Nordic Outlook für Mai 2022.

 

Pressekontakt

Pamela Hecking
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
+ 49 69 258-6417
pamela.hecking@seb.de

Philipp Topitsch
SEB AB Frankfurt Branch
Communications
philipp.topitsch@seb.de

 

Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. In Schweden und den baltischen Staaten bietet die Bank ein breites Spektrum von Beratungsdienstleistungen und Finanzlösungen an. In Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Großbritannien konzentriert sich die SEB auf das Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden sowie Asset Management. Die SEB ist in 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.304 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2021). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.682 Milliarden SEK und hat rund 15.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum SEB Konzern auf www.sebgroup.com. Mehr über die SEB in Deutschland unter www.seb.de.