Die neueste Ausgabe des Green Bond Reports der SEB beschäftigt sich mit den gegenwärtigen Herausforderungen der Energiekrise, gibt aber auch einen Überblick darüber, wie die derzeitige Situation als Katalysator für langfristige und nachhaltige Lösungen wirken kann. Darüber hinaus gibt die Untersuchung einen aktuellen Überblick über nachhaltige Finanzierungen und zeigt auf, dass es erste Anzeichen einer Markterholung gibt: Green- und Sustainability-Linked Bonds übertreffen das Emissionsniveau des vergangenen Jahres.
Transformationsprozess verzögert sich
Die kurzfristigen Herausforderungen der Energiewende haben über die Sommermonate weiter zugenommen und die Energiekrise in Europa hat sich weiter verschärft, nachdem Russland 90 Prozent seiner Erdgaslieferungen einstellte. Mit Blick auf den nahenden Winter ist nun eine drastische Anpassung des Energieverbrauchs erforderlich und europäische Regierungen werden, da wo es möglich ist, Kohlekraftwerke einsetzen und Gas durch Öl ersetzen.
Verstärkt wird die Energiekrise auch durch Schäden, die aus der aktuellen Klimakrise resultieren, wie etwa die extremen Dürreperioden. Diese Entwicklung birgt sehr reale wirtschaftliche Konsequenzen, die die nachhaltige Transformation weiter erschweren, da weniger Kapital für den Ausbau neuer Infrastrukturen zur Verfügung steht. Allerdings wird die Summe dieser Krisen als Katalysator wirken und langfristige Lösungen hervorbringen.
„Die aktuellen Entwicklungen deuten zwar darauf hin, dass der Übergang zu einer emissionsfreien Wirtschaft im Jahr 2022 ins Stocken geraten ist, wir erwarten aber dennoch, dass die nachhaltigen Investitionen im Jahr 2023 stark zunehmen werden“, sagt Thomas Thygesen, Head of Research, Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Der Schwerpunkt wird dabei auf erneuerbaren Energien liegen, die die günstigste Alternative darstellen. Gleichzeitig wird eine Beschleunigung der Transformation das Risiko künftiger Energieengpässe und Klimarisiken verringern, bringt aber auch erhebliche Herausforderungen in Form von veralteten Anlagen, Ressourcen- und Kapitalbedarf mit sich.“
Anzeichen einer Markterholung
Der Markt für Nachhaltigkeitsanleihen und -darlehen bleibt weiterhin hinter dem Rekord des letzten Jahres zurück. Zwischen Januar und Ende August 2022 wurden insgesamt 946 Milliarden US-Dollar an Transaktionen getätigt, was einem Rückgang von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Rückgang betrifft nach wie vor fast alle Produktkategorien, wobei Social Bonds und Sustainability-Linked Loans gemessen am Nominalwert am stärksten zurückgegangen sind.
„Trotz dieser Entwicklung gibt es erste Anzeichen, dass sich der Markt erholt", sagt Gregor Vulturius, Berater Climate & Sustainable Finance bei der SEB. „Green Bonds und Sustainability-Linked Bonds übertreffen weiterhin das Ergebnis des letzten Jahres, wobei die Neuemissionen in jeder Kategorie um 5 Prozent gestiegen sind. Darüber hinaus übertrafen die Neuemissionen im August zum ersten Mal seit April die des Vorjahresmonats. Auf dieser Grundlage gehen wir davon aus, dass das Jahr 2022 nur geringfügig hinter den Ergebnissen des letzten Jahres zurückbleiben wird."
Zum vollständigen Green Bond Report für September 2022.
Über den Green Bond Report
Die SEB, die 2007/2008 zusammen mit der Weltbank das Konzept der grünen Anleihen entwickelt hat, veröffentlicht fünf- bis sechsmal im Jahr die Forschungspublikation „The Green Bond“. Ziel ist es, den Lesern anhand verschiedener Themen einen aktuellen Einblick in die Welt der nachhaltigen Finanzierungen zu geben. Obwohl der Bericht alle Arten von Produkten und Entwicklungen auf dem Markt für nachhaltige Finanzen abdeckt, wird er seinen historischen Namen – The Green Bond – beibehalten, um die Rolle der SEB als Pionier auf dem Markt für grüne Anleihen zu würdigen.
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Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. In Schweden und den baltischen Staaten bietet die Bank ein breites Spektrum von Beratungsdienstleistungen und Finanzlösungen an. In Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland, Österreich, Schweiz, Niederlande und Großbritannien konzentriert sich die SEB auf das Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden sowie Asset Management. Die SEB ist in 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.304 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2021). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.682 Milliarden SEK und hat rund 15.500 Mitarbeiter. Weitere Informationen zum SEB Konzern auf www.sebgroup.com. Mehr über die SEB in Deutschland unter www.seb.de.