Bereits in der Dezember-Ausgabe von "The Green Bond" haben die zu Wort kommenden ExpertInnen vorausgesagt, dass das Jahr 2022 das Jahr sein könnte, in dem die Welt endlich mit einem Jahrzehnt der Stagnation bei den Investitionen in erneuerbare Energien bricht und zu einem stärker an das Pariser Abkommen orientierten Übergangspfad zurückkehrt. Denn ein Anstieg der Energie- und Stromkosten hat alle Arten der Energieerzeugung extrem profitabel gemacht hat. Die vorliegenden Daten bestätigen diese Entwicklung: Die weltweiten Investitionen in saubere Energien stiegen im vierten Quartal 2021 um mehr als 50 Prozent auf einen Rekordwert von 125 Milliarden USD, womit die Investitionen für das gesamte Jahr einen Rekordwert von 350 Milliarden USD erreichten. Gleichzeitig hat sich der Kostenvorteil der erneuerbaren Energien weiter erhöht.
"Wir erwarten daher einen Anstieg der weltweiten Investitionen in saubere Energien um mehr als 25 Prozent im Jahr 2022", sagt Thomas Thygesen, Head of Research, Climate & Sustainable Finance bei der SEB. "Damit wird 2022 wahrscheinlich das erste Jahr sein, in dem die Gesamtinvestitionen in die Energiewende eine Billion USD übersteigen werden, was eine Verdoppelung in nur vier Jahren bedeuten würde. Wenn wir jedoch die Hoffnung aufrechterhalten wollen, die Dekarbonisierung bis 2050 abzuschließen, müssen sie sich sowohl in der ersten als auch in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts erneut verdoppeln. Es wäre daher falsch zu sagen, dass wir uns auf einem gutem Weg nach Paris befinden, aber wir können zumindest sagen, dass wir uns jetzt - zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt - in diese Richtung bewegen."
Biodiversität
In dieser Ausgabe von "The Green Bond" wird auch untersucht, wie die Natur und biologische Vielfalt zu immer wichtigeren Aspekten in der Debatte und bei Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeit werden. Der Artikel wurde von Susanne Gløersen, stellvertretende Leiterin des Bereichs Sustainable Banking Norway bei der SEB, als Gastredakteurin herausgegeben und befasst sich mit dem Rückgang des Naturkapitals. Zudem zeigt sie auf, wie groß das finanzielle Risiko ist, das der Verlust der biologischen Vielfalt darstellt. Sie untersucht desweiteren die makroökonomischen Auswirkungen dieser Entwicklung und zeigt auf, wie sich Unternehmen und Investoren zunehmend auf die Notwendigkeit fokussieren, den Verlust von Natur und biologischer Vielfalt aufzuhalten und umzukehren.
"Nachhaltigkeit ist mehr als das Klima", sagt Susanne Gløersen. "ExpertInnen haben betont, dass der Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken für das Erreichen des Pariser Abkommens entscheidend sind. Doch während das Verständnis dafür gereift ist, wie Unternehmen und Investoren mit Klimarisiken umgehen können, ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit des Schutzes und der Wiederherstellung von Natur und biologischer Vielfalt noch gering. Dies wird sich nun ändern, da die Initiativen der Industrie und die Maßnahmen der Unternehmen in Bezug auf naturbezogene Risiken und Chancen an Schwung gewinnen."
Nachhaltige Finanzierungen
Der Bericht "The Green Bond" enthält traditionell eine Übersicht darüber, wie sich der Markt für nachhaltige Finanzierungen entwickelt. Was nachhaltige Kredite im vergangenen Jahr angeht, so sind diese um beeindruckende 114 Prozent angestiegen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 52 Prozent zwischen 2014 und 2020 und war die höchste Wachstumsrate seit 2014. Wie in der Dezember-Ausgabe dargelegt erwarten die ESG-ExpertInnen in einem Basisszenario, dass das weltweite Volumen nachhaltiger Anleihen und Kredite in diesem Jahr auf 2,3 Billionen USD und auf 2,6 Billionen USD in einem optimistischeren Szenario ansteigen wird."
"Obwohl die Risiken durch Zinserhöhungen, makroökonomische Unsicherheiten und politische Spannungen in Europa seit der Veröffentlichung unserer Prognose zugenommen haben, sind wir immer noch zuversichtlich, dass sich unsere Wachstumserwartungen für nachhaltige Anleihen und Kredite in diesem Jahr erfüllen - und vielleicht sogar übertreffen - werden", sagt Gregor Vulturius, Berater Climate & Sustainable Finance bei der SEB. "Dafür müssen sowohl die alten als auch die neuen Marktsegmente ein Wachstum mindestens auf dem Niveau von vor der Pandemie verzeichnen - was wir angesichts der Dynamik, die wir im vergangenen Jahr auf dem Markt gesehen haben, für sehr wahrscheinlich halten."
Über den Green Bond Report
Die SEB, die 2007/2008 zusammen mit der Weltbank das Konzept der grünen Anleihen entwickelt hat, veröffentlicht fünf- bis sechsmal im Jahr die Forschungspublikation "The Green Bond". Ziel ist es, den Lesern anhand verschiedener Themen einen aktuellen Einblick in die Welt der nachhaltigen Finanzierungen zu geben. Obwohl der Bericht alle Arten von Produkten und Entwicklungen auf dem Markt für nachhaltige Finanzen abdeckt, wird er seinen historischen Namen - The Green Bond - beibehalten, um die Rolle der SEB als Pionier auf dem Markt für grüne Anleihen zu würdigen.
Zum vollständigen "The Green Bond"-Report
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Die SEB ist ein führender nordeuropäischer Finanzkonzern. In Schweden und den baltischen Staaten bietet die Bank ein breites Spektrum von Beratungsdienstleistungen und Finanzlösungen an. In Dänemark, Finnland, Norwegen, Deutschland und Großbritannien konzentriert sich die SEB auf das Geschäft mit Firmen- und institutionellen Kunden sowie Asset Management. Die SEB ist in 20 Ländern der Erde präsent und hat eine Bilanzsumme von 3.304 Milliarden SEK (per 31. Dezember 2021). Der Konzern verwaltet ein Vermögen von 2.682 Milliarden SEK und hat rund 15.500 Mitarbeitende. Weitere Informationen zum SEB Konzern auf www.sebgroup.com. Mehr über die SEB in Deutschland unter www.seb.de.