„Das Umfrageergebnis deckt sich sehr gut mit unseren Beobachtungen im Tagesgeschäft“, sagt Juliette Xue Lascoux, General Manager und Leiterin der SEB Niederlassung in Shanghai. „Während die Wirtschaft gewisse zyklische Schwankungen aufweist, gibt es noch eine Reihe langfristiger struktureller Probleme, die das Vertrauen der Unternehmen untergraben. Für ausländische Unternehmen ist ihr China-Geschäft durch den zunehmenden lokalen Wettbewerb in Verbindung mit einer lauen Binnennachfrage und der Unsicherheit im regulatorischen Bereich eine Herausforderung. Die meisten Unternehmen haben geopolitische Risiken bereits in ihre Kalkulationen für das China-Geschäft einbezogen, aber die bevorstehenden US-Wahlen haben diese Sorge in der Umfrage noch verstärkt.“
Alle vier Komponenten des Index – Auftragseingangs-, Investitions-, Personal- und Gewinnprognose – haben sich im Juni gegenüber der vergangenen Umfrage verbessert. Allerdings liegen die Aussichten für den Personalbestand und die Auftragseingänge nach wie vor unter ihren historischen Durchschnittswerten. Die leichte Erholung könnte mittelfristig auf einen weiteren Aufschwung der Wirtschaft hindeuten, der durch die Offenmarktgeschäfte der Zentralbank und Zinssenkungen unterstützt wird.
Verbesserte Grundstimmung
Die Unternehmen erwarten eine gewisse Verbesserung ihrer Gesamtleistung. Was die Umsatzerwartungen betrifft, so glauben 42 Prozent der Befragten in den nächsten sechs Monaten an ein Umsatzwachstum von etwa +/- 5 Prozent, während 17 Prozent der Befragten einen Umsatzrückgang von bis zu 20 Prozent erwarten. Mit Blick auf die Gewinnaussichten rechnen 47 Prozent der Teilnehmenden in den kommenden sechs Monaten mit einem Gewinnwachstum von etwa +/- 5 Prozent, während der Anteil der Unternehmen, die ein Gewinnwachstum von mehr als 20 Prozent erwarten, auf 6 Prozent gestiegen ist. Obwohl das Vertrauen weiterhin gedämpft ist, deutet die Umfrage auf eine gewisse Stimmungsverbesserung hin.
Sowohl die Investitions- als auch die Personalindizes haben sich verbessert. Insgesamt 40 Prozent der Befragten planen größere oder kleinere Investitionen, und der Anteil jener, die mit einer Erhöhung des Personalbestands rechnen, ist von 30 Prozent in der vergangenen Umfrage auf nun 36 Prozent gestiegen.
Die Umfrage zeigt auch, dass unter den Problemen, die sich negativ auf die Unternehmen auswirken, die schwache Kundennachfrage weiterhin die größte Sorge darstellt. 39 Prozent der Teilnehmenden sind noch immer über die schwache Kundennachfrage besorgt, auch wenn dieser Anteil im Vergleich zur vergangenen Umfrage um 14 Prozentpunkte gesunken ist. Gleichzeitig werden die Geopolitik und der lokale Wettbewerb nach wie vor als große Sorgen betrachtet. Der Anteil der Befragten, die die Geopolitik als besorgniserregend einstuften, stieg von 16 Prozent auf 21 Prozent, was zum Teil auf die anstehenden US-Wahlen und mögliche Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den USA und China zurückzuführen ist.
SEB China Financial Index August 2024
Über den Index
Der China Financial Index der SEB ist eine halbjährliche Umfrage unter den Niederlassungen europäischer Unternehmen in China. Der Index zeigt, wie sich die Erwartungen nordischer, deutscher, österreichischer, Schweizer und britischer Unternehmen hinsichtlich der wirtschaftlichen und finanziellen Entwicklungen in dem Land verändern. Die aktuelle Befragung wurde zwischen dem 8. und 22. Juli 2024 durchgeführt.
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