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World Water Day: Wie geht die SEB mit wasserbezogenen Risiken um?

Christopher Flensborg
Christopher Flensborg, Head of SEB Water

Der internationale Tag des Wassers findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt. Ziel des Weltwassertages ist es, dem global bedeutsamen Thema „Wasser“ mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Christopher Flensborg, seit 2024 Leiter des neuen Geschäftsbereichs SEB Water, äußerst sich im Gespräch darüber, welche Bedeutung die Ressource Wasser für die SEB darstellt.

Welche Funktion hat der neue Geschäftsbereich SEB Water und was sind die Aufgaben?

SEB Water ist eine neue Geschäftseinheit innerhalb der SEB, die gegründet wurde, um die wasserbezogenen Risiken unserer Gesellschaft zu identifizieren. Die Aufgabe unseres Teams ist es, zu verstehen, was diese Herausforderungen für die Kunden der SEB bedeuten. Gleichzeitig wollen wir Beratungskapazitäten und Lösungen entwickeln, um dieses schwierige Unterfangen zu meistern.

Was sind die größten wasserbezogenen Risiken, mit denen die Gesellschaft heute konfrontiert ist?

Die Welt steht derzeit vor einer Reihe von wasserbezogenen Herausforderungen. Die globale Wasserinfrastruktur ist veraltet und es tritt zu viel Wasser aus, bei gleichzeitig steigender Nachfrage. Auch die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wasser werden sich in den kommenden Jahren noch verstärken. Wir haben sie in vier Bereiche eingeteilt:  

  • Zu viel Wasser (Überschwemmungen)  
  • Zu wenig Wasser (Knappheit)
  • Zu schmutziges Wasser (Verschmutzung)
  • Zu altes „Wasser“ (veraltete Infrastruktur)

Alle vier Bereiche bedrohen unsere Lebensqualität und müssen stärker in den Fokus genommen werden.  

Warum ist das Thema Wasser für eine Bank wie die SEB so wichtig? 

Die OECD und die Weltbank haben geschätzt, dass wir in den nächsten 25 Jahren 22.600 Milliarden US-Dollar aufbringen müssen, um die wasserbezogenen Herausforderungen zu bewältigen. Das bedeutet, dass eine Umschichtung von Kapital erforderlich ist. Unsere Kunden, die an Lösungen für diese Herausforderungen arbeiten, benötigen Banken an ihrer Seite, die diese Arbeit mit Kapital unterstützen können. Gleichzeitig ist es eine Frage des Kreditrisikomanagements.

Das Thema Wasser ist aber nicht nur für die SEB wichtig. Die Wirtschaft, einschließlich der Infrastruktur und der Industrie, kann ohne Wasser nicht funktionieren. Zur gleichen Zeit werden sich klimabedingte Ereignisse wie Dürreperioden, Überflutungen und Wasserknappheit verstärken. Wenn wir unsere Lebensqualität als Gesellschaft erhalten wollen, müssen wir gemeinsam handeln, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Wie kann die SEB ihre Kunden dabei unterstützen, wasserbezogene Risiken und Chancen zu managen respektive zu nutzen? 

Zunächst müssen wir sicherstellen, dass wir über eine glaubwürdige und robuste Plattform verfügen - das ist es, was wir jetzt aufbauen. Dann müssen wir dieses Wissen in der gesamten Organisation verbreiten, damit wir unsere Kunden auf allen Ebenen dabei unterstützen können, zu verstehen, wie wir diese Risiken sehen und wie wir die möglichen Auswirkungen für sie einschätzen können. Und dann müssen wir bereit sein, die Umschichtung von Kapital und die Finanzierung der notwendigen Lösungen zu unterstützen, etwa den Wiederaufbau der veralteten Infrastruktur.

Gibt es konkrete Initiativen oder Lösungsoptionen, an denen das Team arbeiten wird? 

Wir haben in den letzten zehn Jahren bereits mit Blue Bonds gearbeitet. Blaue Anleihen sind eine Untergruppe der grünen Anleihen, wobei der Mechanismus den Green Bonds ähnelt und sie entsprechend einen Schwerpunkt auf Wasser haben. Im Rahmen dieser Arbeit haben wir zum Beispiel die Refinanzierung von Wasserinfrastruktur in den Niederlanden mit einem Volumen von rund 100 Milliarden schwedischen Kronen unterstützt. Diese Erfahrung wollen wir auf breiterer Basis nutzen. Außerdem haben wir im Rahmen unseres Green Bond Frameworks blaue Anleihen definiert, die auch Bereiche wie die Wasserableitung umfassen, die eine Möglichkeit zur Anpassung an die negativen Auswirkungen des Klimawandels darstellen, und damit die Identifizierung weiterer relevanter Wasserprojekte in der Zukunft erleichtert.  

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