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Eine Welt geprägt von zugleich Rückschlägen und Fortschritten

Die Einführung von COVID-19-Impfstoffen und starke Konjunkturmaßnahmen schaffen die Voraussetzungen für eine schnelle Erholung, sobald die Pandemie die Weltwirtschaft aus ihrem Griff befreit, so der Nordic Outlook für Februar.

Trotz der eskalierenden Ausbreitung der Infektion und der erweiterten Restriktionen fiel die wirtschaftliche Entwicklung zum Jahresende 2020 nicht so schwach aus wie zuvor befürchtet. Der Rückgang des globalen Bruttoinlandsprodukts für das Gesamtjahr 2020 wird voraussichtlich nur 3,7 Prozent betragen, verglichen mit der SEB Prognose vom November von 4,4 Prozent. Die SEB Experten haben ihre Prognose für 2021 geringfügig auf 5,0 Prozent gesenkt, während sie das Wachstum für 2022 um fast einen halben Prozentpunkt auf 4,3 Prozent nach oben korrigieren. Außergewöhnliche Krisenhilfsprogramme werden eine hohe öffentliche Schuldenlast und Fragen zur Inflation hinterlassen, aber das Hauptszenario der SEB ist es, dass die Welt Überhitzungstendenzen vermeiden wird, und dass die Zentralbanken die Zinsen und Anleiherenditen weiterhin niedrig halten werden.

Wachsende Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten von Amerika und Europa

Die Auswirkungen der Pandemie dominieren diese Februar-Ausgabe des Nordic Outlooks. Kurzfristig könnten länger andauernde Lockdowns das Risiko von Insolvenzen und finanziellem Druck auf Unternehmen noch weiter erhöhen. Auf längere Sicht ist die Bühne für einen "Ketchup-Effekt" beim privaten Konsum bereitet, sobald die Beschränkungen für den Dienstleistungssektor aufgehoben werden und die offiziellen Konjunkturmaßnahmen ihre volle Wirkung entfalten können. Das verarbeitende Gewerbe hat sich in der jüngsten Welle des Virus als widerstandsfähig erwiesen und die Bilanzen der privaten Haushalte sind - anders als nach der globalen Finanzkrise 2008-2009 - robust. Dies deutet auf eine historisch schnelle Erholung hin. Die SEB Analysten gehen davon aus, dass das Wachstum in den 37 fortgeschrittenen Volkswirtschaften der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowohl 2021 als auch 2022 bei 3,7 Prozent liegen wird.

Aufgrund milderer US-Restriktionen und noch größerer Konjunkturpakete, die von der demokratischen Mehrheit in beiden Häusern des Kongresses erwartet werden, hat die SEB ihre US-Wachstumsprognose für 2021 um fast einen vollen Prozentpunkt auf 4,5 Prozent angehoben. In Westeuropa hingegen haben die Lockdowns zu Beginn dieses Jahres und eine weniger entschlossene fiskalpolitische Reaktion zu einer deutlichen Abwärtskorrektur der kurzfristigen SEB Prognosen geführt. Das Wachstum im Euroraum wird in diesem Jahr nur etwas über 3 Prozent liegen und die Stärke der Erholung wird erst im kommenden Jahr sichtbar werden, wenn sich das Wachstum auf fast 5 Prozent beschleunigt.

Auch zwischen den Schwellenländern (EM) wird es große Unterschiede geben. China hat eine führende Rolle bei der Erholung übernommen, aber nach dem tiefen Einbruch im vergangenen Jahr wird Indien in den kommenden Jahren am schnellsten wachsen. Die abnehmende Unsicherheit über den globalen Handel, einschließlich einer berechenbareren US-Politik und eines Handelsabkommens nach dem Brexit, wird zur globalen Erholung beitragen.

Allmählich höhere Renditen bei stabiler Inflation, USD im Jahr 2021 auf Tiefstand

Wie üblich ist der Inflationsausblick entscheidend für das Prognosebild der sEB Experten. Die wichtigste Schlussfolgerung ist es, dass das derzeitige stabile Inflationsumfeld bestehen bleiben wird. Dies wird die Exit-Strategien der Zentralbanken und die Bereitschaft zur Finanzierung der höheren Staatsverschuldung erleichtern. Die Leitzinsen werden in den kommenden Jahren bei etwa Null bleiben. Die Entwicklung der langfristigen Anleiherenditen wird von der Fähigkeit der US-Notenbank abhängen, die Markterwartungen auf ein zukünftiges "Tapering" ihrer Asset-Käufe zu lenken. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen werden zwischen gut einem Viertelprozentpunkt (Deutschland) und etwas mehr als einem halben Prozentpunkt (USA) steigen.

Am Devisenmarkt erwarten die SEB Analysten in diesem Jahr geringere Bewegungen. Der US-Dollar wird weiterhin schwächer tendieren, aber in diesem Jahr seinen Tiefpunkt erreichen, wobei der EUR/USD-Kurs 1,27 erreichen wird. In dieser Ausgabe des Nordic Outlooks besprechen die Analysten die Aussichten für Inflation, Welthandel und den Devisenmarkt in separaten Themenartikeln.

Widerstandsfähige nordische Volkswirtschaften

Die nordischen Volkswirtschaften haben sich als widerstandsfähig erwiesen. Fiskalische Anreize und allmählich sinkende Arbeitslosigkeit werden die Voraussetzungen für eine konsumgetriebene Erholung in Norwegen schaffen. Auf den letztjährigen BIP-Rückgang von 3 Prozent in der Festlandswirtschaft wird ein Aufschwung von fast 4 Prozent im Jahr 2021 und knapp über 3 Prozent im Jahr 2022 folgen. Aufgrund des soliden Wachstums und der steigenden Immobilienpreise wird die Norges Bank ihren Leitzins Anfang 2022 anheben, früher als viele andere Länder.

Ausgedehnte pandemiebedingte Restriktionen verzögern die Erholung in Dänemark, aber die rasche Einführung von Impfstoffen gibt Hoffnung auf einen Anstieg des privaten Konsums später in diesem Jahr, verstärkt durch einmalige staatliche Zahlungen. Auf den BIP-Rückgang von 4 Prozent im letzten Jahr folgt ein Wachstum von 3 Prozent im Jahr 2021 und 4,5 Prozent im Jahr 2022. Eine starke dänische Krone könnte zu einer einseitigen Zinssenkung im Jahr 2021 führen.

Finnland hat sowohl seine Infektionszahlen als auch die Rezession in Schach gehalten, aber ein schwaches Produktivitätswachstum und eine schrumpfende Erwerbsbevölkerung werden ein Problem bleiben. Nach einem Rückgang von mehr als 3 Prozent im letzten Jahr wird das BIP-Wachstum 2021 bei fast 3 Prozent und 2022 bei moderaten 2,5 Prozent liegen.

Zum vollständigen Nordic Outlook