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Drei Fragen zu China: Politik, Aktien und USA-Beziehungen

Eugenia Victorino
Eugenia Victorino

Eugenia Victorino, Head of Asia Strategy bei der SEB, bereiste kürzlich die nordischen Länder, um sich mit Unternehmenskunden der Bank zu treffen. Im Fokus der Gespräche: Chinas Beziehungen zu den USA.

Was unternimmt China, um seine Wirtschaft zu stützen?

Peking konzentriert sich auf Maßnahmen gegen die „Involution” – ein Begriff, der den Preisverfall und den intensiven Wettbewerb beschreibt. Diese Maßnahmen gegen die Involution zielen darauf ab, die Rentabilität in allen Branchen zu verbessern, wobei nur mit langsamen Fortschritten zu rechnen ist. Einige Sektoren zeigen bereits Anzeichen einer Verbesserung, obwohl strukturelle Probleme wie Überkapazitäten weiterhin bestehen.

Wird sich die Rallye der chinesischen Aktien fortsetzen?

Wenn es nach Marktbeobachtern geht: ja. Die Rallye wird durch Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) angetrieben, insbesondere durch Softwareanwendungen, die auf Open-Source-KI basieren. Im Gegensatz zu den USA, wo das Wachstum im Bereich künstlicher Intelligenz eng mit der Infrastruktur verbunden ist, konzentriert sich China auf Produktivitätssteigerungen in verschiedenen Branchen. Dieser Ansatz dürfte eine anhaltende Rallye der chinesischen Aktien unterstützen.

Wie sehen die Aussichten für die Beziehungen zwischen den USA und China aus?

Der derzeitige einjährige Handelsfrieden zwischen den USA und China soll in der Woche der US-Zwischenwahlen im November 2026 enden. Präsident Donald Trump hat angedeutet, dass er im April nächsten Jahres nach Peking reisen möchte, was darauf hindeutet, dass die Beziehungen kurzfristig stabil bleiben könnten. Auch wenn es zu Spannungen kommen dürfte, ist davon auszugehen, dass diese unter Kontrolle gehalten werden und die Märkte zumindest bis zu den Wahlen widerstandsfähig bleiben.

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